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Reisen

Veröffentlicht von am in Reisen

In dem Bericht über die Reise Norgwegen 2015 haben wir bereits erwähnt, dass wir vorhaben, im Sommer 2016 starten, um für ein knappes Jahr in die Karibik und zurück zu segeln. Selbst wenn ein Boot relativ neu ist, so bleibt doch jede Menge Arbeit und Organisation. Zuerst muss aber ein Konzept her. Lebensqualität vs. Segeleigenschaften.

Wir dürfen das Boot nicht überladen, damit wir unseren Segelspass nicht verlieren, gleichzeitig möchten wir einfach nur eine schöne Zeit haben und nicht auf alles verzichten müssen. Nach langen Recherchen und Berechnungen hat sich jetzt folgendes Ausrüstungskonzept ergeben:

Wasserversorgung

In der Karibik, auf den Kap Verden und wohl bereits in Portugal wird die Wasserqualitäüt in den Häfen immer schlechter werden, Trinkwasser muß gekauft und bei (hoffentlich) Hitze zum Boot geschleppt werden. Somit haben wir uns beschlossen, unser Wasser selber aufzubereiten.

Wir werden einen Wassermacher einbauen, der wiegt ca. 35 kg, das bekommen wir dicke eingespart, in dem wir einfach min 100 Ltr. Wasser weniger ständig an Bord haben müssen während der Überfahrten. Notvorrat für eine 15 tägige Atlantiküberquerung für 2 Leute ergibt 60 Ltr, zusätzlich 120 Liter Verbrauchswasser im Tank  Jetzt bunkern wir nur noch den Notvorrat in Kanistern und füllen den Tank nur mit 20 - 30 Litern, das Wasser für den Verbrauch (inkl. Duschen unterwegs!!) erzeugen wir unterwegs. Kurz vorm Landfall werden wir dann alle Tanks sowie vier 20 Ltr. Solarduschen füllen, so dass wir genügend Wasser für den Ankeraufenthalt haben werden.

Inzwischen ist der Wassermacher eingebaut und hat die ersten Probeläufe erfolgreich absolviert - allerdings vorerst mit Leitungswasser, da das Hafenwasser ungeeignet ist und die Membrane u.U. schädigt. aber wir haben es durch den modularen Aufbau geschafft, die verschiedenen Elemente wie Filter, Pumpen und Bedienelemente so im Boot anzuordnen, dass a) die Wasserversorgung des Systems ständig gewährleistet ist und sich das Boot den Borddurchlass nicht auf der Kreuz aus dem Wasser hebelt. Luft ist nicht gut für das System....b) die Gewichtsverteilung einigermaßen  optimiert ist und c) das Gerät nicht im Wege ist. Die Hauptkomponenten konnten wir unter der Achterkoje, neben dem Saildrive platzieren, Filter und Bedienelement konnten auch unauffällig aber trotzdem immer im Blick habend untergebracht. Da dieser Wassermacher der neuesten "whisper-Generation" wirklich sehr geräuscharm ist, wird unser Bordleben nicht zu sehr beeinträchtigt werden, wenn dieser läuft. Das kenne ich auch ganz anders aus der Vergangenheit.....

Strom

Wir haben uns für den Einbau eines Wassergenerators entschieden, der während des Segelns bis zu 500 W Leistung bei 12 kn Speed bringt. Somit ist genügend Strom für Autopilot, Navigation, kühles Bier und gute Musik vorhanden. Vor Anker werden wir dann unseren Bedarf aus Solarmodulen mit einer Gesamtleistung von 300Wp decken. Wir wollen aufklappbare Module verwenden, die während des Segelns verstaut werden und nur am Ankerplatz zum Einsatz kommen, oder eben bei Flaute....Hier stellt sich  die Gewichtsbilanz wie folgt dar: Wassergenerator wiegt 15 kg, die Solarmodule ebenfalls. Dafür benötigen wir keinen Diesel unterwegs, so dass wir auch hier locker das Mehrgewicht durch weniger Bunkern ausgleichen können. Somit haben wir dann drei Stromquellen zur Verfügung, so dass es gewährleistet sein sollte, jederzeit genug Strom produizieren zu können.  Da ich Diabetiker bin und ständig mein Insulin kühlen muß, benötigen wir eine zusätzliche Kühlbox zum bordeigenen Kühlschrank, so dass wir auch genügend Kühlmöglichkeiten haben. Daher auch der Bedarf an genügend Stromquellen zur Absicherung unserer Lebrensqualität und meiner Gesundheit .Bei meiner ersten Atlantiküberquerung hatten wir so  wenig Wasser, daß wir 20 Tage ohne Dusche auskommen mußten, nicht einmal einen Tisch an Bord hatten wir , so daß ich mir geschworen habe, nie wieder ohne ein Mindestmaß an Luxus, wie genug Wasser zum Duschen oder auch einen Tisch an Bord, lossegeln möchte.

Wir haben nun alle Komponenten eingebaut und angeschlossen, die Solarpaneele arbeiten gut, der Wassergenerator wird morgen erprobt...

Diabetis und Segeln

Seit zwei Jahren habe ich Diabetis Typ 1 und muß bis zu viermal täglich Insulin spritzen. Die Lagerung von genügend Insulin für ein Jahr ist kein Problem, so lange einer von zwei Kühlschränken funktioniert. Zur Not kommt das Insulin ins Wasser, dort ist es kühl genug....

Aber auch hier hat die Technik schon Einzug gehalten: mit einem kleinen Piks in den Oberarm kann ein Sensor für 14 Tage gesetzt werden, der es einem erlaubt, jederzeit die Blutzuckerwerte inklusive Tendenz abzurufen. Damit minimiert sich das Risiko einer Unterzuckerung bei Manövern - vorausgesetzt, vor jedem Manöver wird der Wert abgerufen und ggf. ein Müsliriegel hinter die Kiemen geschoben. Disziplin ist alles. Die Sensoren haben aber nur eine Haltbarkeit von bis zu 9 Monaten, ich arbeite gerade daran, mir  für unterwegs Nachschub aus der Heimat zu organisieren.  Entweder bringt Besuch etwas mit, oder ich nutze einen der vielen TO Stützpunkte in der Karibik als Postadresse.

 Im Diabetiszentrum Oldenburg habe ich mich umfassend beraten lassen, wie ich mir in verschiedenen  Notfällen helfen kann und habe mich mit Zubehör und Insulin für 11 Monate eingedeckt.....

 Ruderanlage

In 2015 schon während der Fahrt nach Schottland fing die Ruderanlage bei kleinsten Bewegungen an zu quietschen. Auf dem Törn nach Norwegen wurde es immer unerträglicher. Also haben wir im Winterlager alles auseinandergenommen und die Lager kontrolliert. Und wie es immer so ist, wenn Begeisterung mit ins Spiel kommt: eigentlich würde dem Boot eine modifizierte Ruderanlage aus Carbon mit mehr Profil und Fläche und mit allerfeinsten Lagern gut tun. Resultat: ca 30 kg Gewichtsersparnis bei mehr Profil und mehr Fläche, die daraus resultiert, dass wir die Ruder ca 15 cm länger gemacht haben wie es ursprünglich nur so kurz gebaut wurde, um den Tiefgang niedrig zu halten. Jetzt haben wir dann knapp 1,2m Tiefgang bei aufgeholtem Kiel, immer noch wenig genug für flache Buchten oder das Watt. Besonders gespannt bin ich auf das neue Ruderverhalten: zwei Finger sollten genügen zum filigranen Steuern in Zukunft und einen wesentlich späteren Strömungsabriss erwarten wir, welches sicherlich meinem Spi Verschleiß entgegen kommen wird.

 

Die ersten Testschläge waren schon klasse, die Anlage erfüllt bisher alle Erwartungen - leider war ich selber bisher soviel mit Manövern und Technik auf den Testschlägen beschäftigt, dass ich noch gar nicht so richtig intensiv Ruder gehen konnte.....aber die Vorfreude ist riesengroß!

neue Joysticks.... Joysticks

die neuen Ruderblätter

Rigg

Die bisherigen Fallen auf dem Boot waren aus 8/10 mm Dyneema. Diese rutschten immer wieder bei hoher Last durch die Hebelklemmen, so dass wir ständig das Großfall und das Spifall auf einer Winsch fahren mußten. Und die Fallen hatten während der letzten 13.000 nm  tw. schon gut gelitten. Also das laufende Gut wird erneuert, das Großfall wird  gedoppelt, um die Kraft auf das Großfall deutlich zu mindern. Desweiteren hat sich ein Lochfraß am Baum entwickelt, der Lack am Baum wirft immer mehr Blasen oder blättert bereits ab, das Aluminium löst sich langsam auf. Kleine Ursache, grosswe Wirkung: bedingt durch fehlerhafte Isolation der Edelstahlbeschläge zum Aluminium des Baumes entstehen Ströme, die zu diesem Lochfrass führen. Konsequenterweise wird also auch der Baum erneuert. Da der Unterliekstrecker bisher keine Übersetzung hatte und auch auf einer Winsch gefahren werden mußte, oder eben auch langsam durchrutschte, wird der neue Baum dann auch einen Unterliekstrecker mit einer Tallje 1:12 bekommen, so dass auch heir mit zwei Fingern ganz fein getrimmt werden kann.

Elektronik, bzw. Sicherheit

Die Sicherheitsfrage auf See muß jeder für sich beantworten. Der eine schläft nachts durch und hat eventuell gerade AIS an Bord, der andere fährt klassische Nachtwache und legt auf größte Sicherheit viel Wert. Da ich bereits viel Erfahrung mit "nicht gesehen werden von Frachtern" gemacht habe, lege ich viel Wert auf Sicherheit, falls nachts doch mal ein kurzes Nickerchen passiert, Mensch ist eben Mensch. Also Radar, aktives AIS sowie einen Echomax als aktiven Radarverstärker werden uns ein wenig mehr Sicherheit geben. Wetterberichte werden wir per mail via Iridiumtelefonie bekommen. Selbstverständlich haben wir einen EPIRB an Bord, um im Notfall Hilfe rufen zu können. Das Radar hat neben der Verkehrsüberwachung auch den großen Vorteil, dass Gewitterfronten oder auch die berüchtigten Squalls auf der Passatroute rechtzeitig entdeckt werden können und entsprechende  Reaktionszeit verbleibt, um Schaden abzuwenden.

Zur persönlichen Sicherheit haben wir jeweils einen AIS Sender an der Schwimmweste, der helfen soll, den Überbordgegangenen wiederzufinden. Unser Boot ist unsinkbar, d.h. es sind im Boot überall Schaumstoffe eingearbeitet, die soviel Auftrieb haben, daß im Boot bei einem Leck max 25 cm Wasser stehen, lt. konstruktiver Berechnungen. Das bedeutet, daß unser größter Feind an Bord Feuer ist, alles andere ist machbar. Entsprechend werden wir einen CO2 Löscher für den Motorraum, einen Schaumlöscher als erste Wahl und einen Pulverlöscher mitführen. Der Schaumlöscher hinterläßt nicht so agressive Rückstände wie Pulver, welches fast alle Oberflächen angreift.

Korrektur: der CO2 Löscher wird nun doch nicht angeschafft, alternativ dafür ein WLN = Wassernebellöscher!! einfach genial.....löscht sogar eine Signalfackel!!

Heutzutage ist die Doppelung der Navigation als Ersatz dank I Pad und Navionics charts fast schon selbstverständlich, trotzdem kommt der gute alte Hand GPS von Garmin (300 g) auch noch mit. Darüber hinaus ist das Boot selbstverständlich nach den internationalen Regeln der ISAF für Off Shore Regatten (Rettungsinsel, Lifelines an Deck, Rettungsmittel, etc.) ausgerüstet, so dass wir in Puncto Sicherheit bestmöglich aufgestellt sind. Letztlich entscheidet eh das eigene Können, denn wie jeder erfahrene Segler weiß: wenn, dann kommt alles auf einmal und das erste was meist ausfällt, ist die Elektrik. Z.B. wenn man unterwegs vom Blitz getroffen werden sollte, geht gar nichts elektrisches mehr an Bord, da hilft es schon, wenn Kompass und Papierkarte und ein Navigationsbesteck an Bord sind und für nachts eine Petroleumlampe und die Crew in der Lage ist, damit auszukommen.  Das reicht dann schon. Ansonsten ist es bequem, elektrische Hilfsmittel zu haben und die ständige mögliche Verbindung zur Außenwelt wiegt einen ja auch in Sicherheit, zumindest mittelfristig.

Wir haben zu guter letzt noch eine provisorische Blitzableitervorrichtung installiert, die ggf. an einem Kugelkopf im Mastfuß befestigt wird und zwei lange Kupferstrippen über die Oberwanten ins Meer geleitet werden., damit der Blitz ggf. diesen Weg geht und nicht durch die Kabine....

 Unterwasserschiff/ Antifouling/ Opferanoden

 Tauwerk in der Schraube, Muscheln am Rumpf, Ersetzen von Opferanoden, festsitzende Anker: wir haben uns einen Freediver gekauft, der es uns ermöglicht, ohne schwere Ausrüstung bis zu 12 m vom Boot entfernt zu tauchen. Luftversorgung mittels Kompressor an Deck über 12 Volt, Verbindung über einen 12 m langen Luftschlauch. Somit sparen wir mindestens einen Krangang, der wahrscheinlich bereits die Kosten für den Freediver wieder einspielt. Opferanoden werden wir als Ersatz einpacken und ggf. dann tauchend tauschen.In Sachen selbsterodoerendes Antifouling nehmen wir gerne einen Tip von zwei sehr netten Seglern an, die letztes Jahr die gleiche Tour gemacht haben: die erste Schicht andersfarbig streichen, um später zu sehen, wann die letzte Schicht anbricht. In Summe wird dann kalkuliert: wir sind drei Saisons ununterbrochen unterwegs, also mindestens das Dreifache wie sonst pro Saison an Farbe aufbringen, am besten direkt vorm Lossegeln. Geschehen wie geplant: knapp 4 Liter Farbe sind jetzt zusätzlich auf dem Unterwasserschiff.

 

Mittwoch, 10.August 2016

Umzug

Ich sitze auf der Terrasse, die Morgensonne scheint mir ins Gesicht. Die Stimmung ist bereits leicht herbstlich - Zeit endlich loszusegeln.

Acht Monate Vorbereitung gehen zu Ende. Heute ziehen wir auf Foxy Lady, für die nächsten 12 Monate unser zu Hause. Alles endgültig verstauen, alles Bewegliche festlaschen, Listen schreiben, Dokumente fotokopieren....in fünf Tagen soll endlich eine Ostlage kommen, unser Lift in den englischen Kanal!!

Die letzten Tage waren emotional sehr bewegend, wunderschön aber auch sehr anstrengend. Wir haben in den letzten Wochen so viel Unterstützung, Zuspruch und Engagement erfahren dürfen, es ist einfach ein schönes Gefühl. Dafür möchten wir uns bei allen Familienangehörigen, Freunden und Bekannten, Mitarbeitern, Kollegen und Geschäftspartnern aus tiefstem Herzen bedanken - Eure Unterstützung tut gut und ist einfach klasse!

Ganz besonders möchten wir uns aber bei Axel von "Lexatronik" und Wolfram von "Spezialbootsbau" für Ihre Unterstützung danken. Beide haben Ihre ganze Erfahrung mit in dieses Projekt gebracht und entscheidend dazu beigetragen, dass wir jetzt mit einem Topboot lossegeln können. Sehr oft haben wir uns nach getaner Arbeit offen ausgeauscht in der Diskussion um das umgesetzte Konzept. ich habe wieder einmal so viel dazu gelernt - und wir sind echt begeistert von dem Resultat! Zu guter letzt auch vielen Dank an alle Kollegen von SVB für deren Unterstützung und an Jutta und Thomas für die Möglichkeit dieser Auszeit!

 

So, jetzt geht es los!! Die Reiseberichte sind unter Reisen zu finden.

 

Für jeden, der in der nächsten  Zeit  unsere Position verfolgen möchte:

Marinetraffic.com öffnen.

Oben in der Menüleiste im Feld Vessel/Port bitte eintragen: 211691030

Dann erscheint "Foxy Lady", draufklicken, dann runterscrollen und auf latest Position in der Karte klicken!

Müsste klappen.

b2ap3_thumbnail_vorbereitung2016-009.JPGTestphasegepackt....

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Veröffentlicht von am in Reisen

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Auch das gab es diesen Sommer: Ende August lag ein Hoch über der deutschen Bucht! Blauer Himmel, Sonnenschein und östliche Winde bedeutet dies in der Regel.

Wir haben zwei Wochen Zeit, um ein wenig zweihand segeln zu gehen und haben uns bis zum Termin alle Möglichkeiten offen gehalten: der Wetterbericht bestimmt, wohin wir segeln! Schottland, England einschliesslich der Kanalinseln, Holland oder Norwegen. Das waren unsere Optionen, der Wetterbericht entscheidet. Und dann kommt dieses wunderbare Hoch! Ich liebe es, nach Norwegen zu segeln. Unser grober Plan sieht vor: Helgoland, dann Kristiansand und folgend die norwegische Küste Richtung Ost segeln. Den Rückweg möchten wir Skagen runden um dann durch den Limfjord wieder in die Nordsee zu kommen und den Heimweg anzutreten. Die Tour wird etwa zwischen 750 und 900 nm lang sein, je nach Anteil mit Kreuzschlägen. Dies ist für Kerstin, meine Mitseglerin, ein neues Segelgefühl: es geht in erster Linie um die schönen Momente auf dem Wasser, nicht im Hafen. Im Hafen geniesst man abends beim Glas Wein dann die schönen Momente des Tages auf dem Wasser. Die Krönung eines 14 tägigen Segeltrips ist dann mindestens eine Nachtfahrt bei einem langen Schlag auf der Hin- und auf der Rückreise. Das Wetter bestimmt die Route. Möglichst hohen Raumschotsanteil, das ist alles. Dann ist es eine wahre Freude mit Foxy Lady schnelle Reisen anzutreten.

Um keine Zeit zu verlieren, starten wir gleich am Freitagabend. Die Voraussetzungen können nicht besser sein - warme Abendsonne, wolkenloser Himmel, eine leichte Brise aus Ost. Das ist der optimale Urlaubsbeginn, abends in einen romantischen Sonnenuntergang hinein.  Bis Wangerooge können wir noch den Gennaker setzen, um mit 7-8 kn bis Höhe Wangerooge  die Jade hoch zu segeln. Bei dieser Wetterlage ist die Jade fast ohne Wellen, so dass wir geräuschlos dahingleiten.

Dann dreht der Wind auf ENE und wir stecken einen spitzeren Kurs ab. Der Wind pendelt zwischen 8 und 10 kn und so geht es mit dem Code 0  gemächlich weiter Richtung Felsen.

Sonnenuntergang auf See, im T Shirt segeln, einen coolen Drink und die tolle Stimmung an Bord genießen. Perfekt. Nach gut 4 Std. machen wir auf Helgoland fest. Auch hier herrscht reinste Urlaubsstimmung im Hafen, alle genießen die nun immer seltener werdenden Sonnenstunden.

Nächsten Morgen starten wir Richtung Norwegen. Es ist unser erster längerer gemeinsamer Törn und wir sind beide gespannt, was uns erwartet. Wir sind ambitioniert: die Grosswetterlage sagt uns wieder die Rückkehr zu Tiefdruckgebieten voraus, das bedeutet, wir können den hoffentlich damit verbunden Winddreher so nutzen, dass wir überwiegend für uns gute Winde haben werden. Na ja, und ein wenig Regen und so....aber erstmal geniessen wir unseren Spi Kurs bei gemässigten Winden. Hochsommerwetter. Reggae und Sunshine an Bord. Stundenlang an den Windparks vorbei. Unvergessliche Momente. Auch das ist segeln!!windpark.jpg

Wieder ein Bilderbuchsonnenuntergang, doch zu unserem Glück schläft der Wind danach nicht ein, sondern nimmt noch ein wenig zu. Mit Genua und erstem Reff bei immer noch Winden aus ENE um die 20 kn können wir wieder etwas an Speed zulegen und mit bis zu 10 kn Strecke machen. Da der Wind ablandig kommt und wir direkt an der Küstenlinie segeln, haben wir so gut wie keine Welle, was das Segeln sehr angenehm macht. Nach dem Frühstück am Morgen lässt der Wind mit zunehmender Sonne etwas nach und wir reffenn aus, können aber noch direkten Kurs nach Kristiansand anlegen. Der Wind soll heute auf NNE drehen, d.h. genau auf den Kopf, aber wenn der Wetterbericht stimmt, dann müßte es noch klappen, dass wir noch kurz vor dem Winddreher in Kristiansand sind. Zwei Stunden später ist es dann klar: der Winddreher kommt  nicht mehr, und mit letzter Brise und erster Bewölkung erreichen wir unseren ersten norwegischen Hafen nach 35 Std. und zurückgelegten 249 nm. Für den mässigen Wind eine gute Zeit. Dies war unsere erste gemeinsame Nachtfahrt und zum Glück bei gutem seichtem Wetter, so dass die Lust auf mehr Nachtfahrten geweckt ist bei Kerstin262.JPG

Nach einer langen Anreise: Norwegen ist ein traumhaftes Segelrevier!!

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Am nächsten Tag kam dann das erste Tief aus Westen mit Regen. Also Hafentag. Duschen und wenigstens ein wenig Norwegen zu Fuß erkunden steht auf dem Programm. In Norwegen wird sogar jedes Bier in der Kneipe einzeln mit Kreditkarte gezahlt, wir brauchten kein Bargeld.

In Kristiansand war nicht mehr viel los. Viele freie Liegeplätze, kein Hafenmeister, so gut wie keine anderen Segler. In Norwegen ist inoffiziell wohl die Saison am 15. August zu Ende sagt man uns. Na ja, ist uns ganz recht, besser als überfüllte und laute Häfen. Am Dienstag gab es dann ein paar größere Wolkenlücken und wir sind erstmal raus aus den Scheren in das tiefe Wasser des Skagerrak und dann immer an der Küste lang. Grobes Ziel ist Grimstad, aber es kündigt sich am Nachmittag eine Gewitterfront an und so verlassen wir das tiefe Wasser wieder und suchen Schutz in den Schären und kommen so nach Lillesand. Wir segeln traumhaft mit 2-3 kn und einer Backstagsbrise hinein und geniessen wieder einmal die Ruhe der Nachsaison.b2ap3_thumbnail_145.JPG

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Nächster Morgen begrüßt uns ein blauer Himmel und ein gemäßigter Wind aus westlicher Richtung: Einladung zum Spisegeln!!

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Das tiefe Wasser wieder erreicht, frischt es etwas auf und wird ein wenig böiger. Nichtsdestotrotz wird mit guter Laune mal eben der Spi gesetzt. Doch es kommt, wie es kommen muß, wenn zu viel gute Laune und zu wenig Konzentration aufeinander treffen (kein Bier!!) : eine Schot läuft quer durch den Seezaun anstatt über den Seezaun, der Bergeschlauch hängt fest auf halber Strecke und drei Böen später habe ich es wieder geschafft: ein langer Riss ziert nun unseren Spi, was jedoch dazu führt, dass wir ab sofort ein Vorwindsegel weniger haben....nach einigen mehreren Minuten des Grummelns und Knurrens kommt aber die gute Laune wieder und wir segeln unter Genua nun etwas langsamer nach Grimstad.

Von hier aus werden wir bei nächster Gelegenheit Richtung Skagen aufbrechen. Doch für morgen sind bis zu 27 kn Wind und drei Meter Welle angesagt, dannach soll es dann etwas abflauen und sich beruhigen, d.h. nur 2 m Welle und nur bis max 24 kn Wind, also alles etwas moderater....entsprechend machen wir einen Hafentag um uns langsam von Norwegen zu verabschieden,....b2ap3_thumbnail_143.JPGb2ap3_thumbnail_149.JPG

Wir geniessen bei einem guten Glas Wein den letzten Abend an der norwegischen Rivera, kurz nach Saisonende.

Nächsten Morgen, am 29.08. ist es soweit: Aufbruch zur 2. Querung des Skagerrak!! Das Tief beschert uns südwestliche Winde bis 6 Bft. und so können wir mit einem Schrick in den Schoten mit bis zu 12,5 kn Speed den guten Wind ausnutzen und Meilen machen. Das Wetter hält sich vorbildlich an den Wetterbericht und wir haben fast die ganze Überfahrt konstante Winde bis kurz vor dem Kap der Wind langsam einschläft.  Unspektakulär fuhren wir dann unter der eisernen Genua gemächlich nach Laeso.

b2ap3_thumbnail_P8290481.JPGKerstin gibt Gas...

Nach insgesamt 108 nm ist das Tagesziel erreicht und Laeso liegt vor uns wie in Öl. Kein Hauch Wind. Keine Welle. Gewitterluft, irgendwie gespenstisch ruhig.

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Heute am Sonntag ist Flautentag, also Hafen-,Strand- und Grilltag. Danish like steht neben uns der Cobb Grill und wir dinieren direkt vor dem Boot nur in Begleitung von Jonathan der Hafenmöwe, immer auf einen Happen aus. Auch hier stellt sich langsam das Saisonende ein, der Hafen ist leer und sehr ruhig, einfach fantastisch.

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Die letzte Urlaubswoche ist angebrochen und wir machen uns heute auf den Weg nach Hals, dem Eingang zum Limfjord. Der Wind setzt langsam ein und so starten wir um 11.00 Uhr und freuen uns auf einen schönen Segeltag mit Raumschotsbrise aus Ost. Noch 5 Seemeilen bis zum Limfjord - der Wind brist auf und wir können bilderbuchmäßig das enge Fahrwasser direkt an Hals vorbei unter Genacker mit 10 kn Speed im Mittel den Limfjord erobern, trockenen Fusses! Wir nutzen die Gelegenheit und segeln bis zum Einbruch der Dunkelheit durch bis nach Aalborg. Fest. Es ist 21.30 Uhr.

6.00 Uhr morgens, Nieselregen, Flaute und kalt. Arbeitsteilung, einer bleibt im Bett, einer fährt Boot.....wer macht wohl was? Zu Beginn erstmal Grundberührung, ein kurzes Festfahren und weiter geht es. In Lögster haben wir dann getankt, zu unserer Freude natürlich eingefärbten Diesel. Da das Wetter nicht besser wird und der Wetterbericht auch keine Besserung in Aussicht stellt, fahren wir nonstop durch den Limfjord, bis zur letzten Brücke vor der Nordsee in Oddesund Nord. Nach 55 nm unter Maschine sind jetzt die Batterien alle voll, das Boot gut geheizt und kuschelig und wir wollen morgen weiter nach Lemvig.

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Gut und ausgiebig gefrühstückt  verlassen wir um 9.30 Uhr den Hafen und setzen nach Durchqueren der Brücke das Gross im zweiten Reff gemeinsam mit der Arbeitsfock. Wir haben in den Schauerböen bis zu acht Windstärken, aber eben im Limfjord keine nennenswerte Welle dabei, obwohl es schnell kabbelig geworden ist. Mittag erreichen wir den Hafen in der Innenstadt von Lemvig und auch hier zeichnet sich das Saisonende merklich ab.

Zwei Tage warten wir auf das richtige Wetterfenster. Kerstin hat sich mittlerweile schon das OK von Ihrem Chef eingeholt, den Urlaub um einen Tag zu verlängern, worüber wir sehr dankbar sind.Der Herbst hält eindeutig Einzug. Es warten bereits über der Nordsee und den britischen Inseln einige kleinere Sturmtiefs, und irgendwo müssen wir da durch. Wird wohl auch nicht mehr besser. Freitag morgen, 6.00 Uhr, die Sonne begrüßt uns mit 16-19 kn aus SE. Also ersteinmal nach Thyboron und dann geht es  weiter hoch am Wind mit Genua und vollem Groß und machen unsere guten sieben Knoten Fahrt Richtung Helgoland. Es soll kommende Nacht ein gemäßigtes Tief mit 30-35 kn Wind aus nördlichen Richtungen kommen, dann am Sonntagvormittag soll es aufbrisen auf über 40 kn Wind aus NW. Wir sind zu zweit und meine taffe Mitseglerin hat noch keine richtigen Sturmerfahrungen, erst recht nicht nachts. Also werde ich sie langsam ranführen, mit angezogener Handbremse, so wird es vereinbart. Aber bis dahiun sind es ja noch ein paar Stunden hin. Um 15.00 Uhr fängt der Wind langsam an zu drehen, Richtung Ost und legt ein wenig zu. Jetzt haben wir bis zu 23 kn Wind, segeln im ersten Reff und der Arbeitsfock mit acht bis zehn Knoten bei gemäßigter Welle dahin. Aus dem Nichts bekommen wir überraschend Besuch von einem kleinen Vogel, der sich eben ausruhen muß. Er ist so froh, eine windgeschützte Landebahn auf Knuts Arm zu finden, dass er es sich dort erstmal bequem macht.

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Abends um 21.00 Uhr erreichen wir Horns Rev und können unseren Kurs nicht mehr direkt anlegen und müssen einen Holeschlag einlegen, um uns von den Windparks frei zu halten.  Das war auf der gesamten Reise bisher der erste Holeschlag. Erstaunlich, aber wahr. Bisher ist die Kalkulation mit der Wetterentwicklung zu segeln gut aufgegangen.

Jetzt legt dDer Wind legt immer mehr zu, die ersten Böen erreichen 28 kn. Das Boot liegt gut auf dem Ruder, wir kommen gut voran. Nur das Quietschen wird immer unerträglicher. Schon auf der Fahrt nach Schottland zu Sommerbeginn fing die Pinne an zu quietschen, d.h. die Lager haben gequietscht. Anfangs ging es immer wieder weg zwischendurch, doch jetzt zum Ende unserer Norwegentour fängt es immer mehr an zu nerven. Vor allem unter Autopilot. Ständig dieses kurzen Kurskorrekturen immer unter Quietschen, besonders wenn man in der Koje liegt und sich voll darauf konzentrieren kann. Unerträglich.

Nachts um 1.00 Uhr kam die erste Bö mit 35 kn Wind aus dem Nichts. Das Boot fängt auf einmal tierisch an zu beschleunigen, 15 kn Speed und der Druck wird größer und wir fallen innerhalb von Sekunden um 30 Grad ab, um den zunehmenden Druck aus den Segeln zu nehmen. Kommt jetzt der Sturm? Kerstin ist äußerlich noch ganz ruhig, abe rinnerlich wahnsinnig aufgeregt. Zur Beruhigung bergen wir das Groß und segeln unter Genua weiter, der Wind kommt jetzt aus NNE, konstant über 30 Kn Wind. Die vertrauensbildende Maßnahme wirkt aber: ganz ruhig mit acht bis zehn Knoten, völlig kontrolliert passieren wir den letzten Windpark vor Helgoland, die Sonne geht auf und es ist ein atemberaubendes Spiel der Wolken am Himmel. Wolkenfetzen jagen über den Horizont, Sone und Regen im Wechsel. Weit und breit kein anderer  Seglerzu sehen, wir haben den Eindruck, dass wir die Einzigen Segler hier draussen sind. Morgens um 9.00 Uhr legen wir auf Helgoland an. Müde aber total zufrieden.Zwei Stunden später fängt es dann auch an mit über 40 kn zu wehen.....der Wetterbericht behielt wieder einmal Recht!! Das Boot hat sich bewährt. Die Mannschaft hat sich auch bewährt. Wir ruhen uns aus und dann stelle ich die entscheidende Frage an meine Mitseglerin: willst Du mit mir in die Karibik segeln und zurück? Spontan und aus tiefster Seele kommt ein klares "Ja!", wir schauen uns an und können es selbst noch gar nicht richtig glauben, was haben wir da gerade entschieden? Ein ganzes Jahr Jahr auf diesem Boot zu zweit? immer noch ein unbedingtes Ja!

Zum Nachdenken und Reflektieren der auf dieser Tour erlebten Eindrücke gehen wir heute in die Sauna im Schwimmbad, direkt mit Blick auf die aufgewühlte Nordsee - da unten sind wir vorhin noch gesegelt......ein fantastischer Ausblick, der sich hier bietet. Unbedingt empfehlenswert!!! Wir geniessen den stürmischen Hafentag auf Helgoland und segeln dann am nächsten Tag bei moderatem Wetter nach Horumersiel. So viele Eindrücke dieser Reise bringen wir mit und langsam wird uns bewusst, was wir uns vorgenommen haben, ein Traum kommt zum Greifen nahe!! Somit ist auch der nächste Winter geretttet: wir werden  jeden Tag Vorfreude erleben, Stück für Stück die Reise planen, Bücher und Berichte lesen, Lehrgänge besuchen. Solch ein Saisonende, gleichzeitig als Startschuss für unser Projekt, ist schon etwas Besonderes, und völlig ohne Wehmut...

 

 

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Veröffentlicht von am in Reisen

Start Sonntag, den 26.07.2015, Horumersiel. Alle Vorbereitungen sind abgeschlossen. Das einzige, was fehlt, ist unsere Rollreffanlage für die Genua, die ist noch in Reparatur.
Egal, wir haben unsere Fock am Kutterstag, 2 Code Zeros, ein neues Grosssegel und einen asymmetrischen Spi. Damit sollen wir wohl auskommen.Der Wetterbericht spricht von einer unbeständigen Lage, das können wir immer wieder bestätigen in den nächsten Stunden.
Auslaufen bei sw 3, Spi klarmachen -  und in der Zwischenzeit dreht der Wind auf NE und schläft ganz langsam ein. Nachts kommt dann der Wind, endlich aus SE. Spi hoch, Richtung Nord. Im Norden erwarten wir im Anschluss auf die SE Lage eine reine Nordlage, auf der Doggerbank ist dann zur gleichen Zeit NW und damit Hack gegenan angesagt. Also fällt die Entscheidung leicht, lieber einen Umweg über den Norden und dafür einen Anlieger zu segeln, als auf der Doggerbank gegen an zu bolzen.

Nachts erreichen wir den Windpark Amrum, 25 nm nörlich von Helgoland. Nachts ganz schön beeindruckend, wie alle Anlagen in Reih und Glied stehen. Der Wind brist ordentlich auf und wir fliegen entspannt mit 12 bis 13 kn durch die Nacht, Richtung Nord.
Na ja, bis die eine Bö kam. Aus dem Nichts mit sehr viel Wind, ca. 25 - 30 kn. Sonnenschuss aus dem Nichts ins Dunkle hinein.  20 Min später wurde ein gerissener Spi für den Rest der Reise wieder eingepackt. Gut, dass ein neuer Spi bereits in Arbeit ist.....
Dann kam die Zeit des Code Zero! Der Wind pendelte sich bei 20-22 kn aus NNE ein, also das zweite Reff reingebunden und los gehts. Nur noch zweistellig, den Topspeed schaffte Sebastian mit 17,4 kn im Dauersurf!! Der Rumpf spielt ab 16 kn seine eigene Melodie, indem er vibriert und Resonanzen aufbaut, ähnlich wie der gute alte Hobie 16, wenn er anfängt zu surfen.

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Die nächsten acht Stunden kommen wir auf einen Schnitt von über 11 kn, wir segelen seit Horumersiel ununterbrochen auf dem Backbordbug und nunmehr auf die schottische Küste zu. Kälte und Nässe prägen die weiteren Meilen, dann dreht der Wind auf Nord und erfreut uns mit bis zu 35 kn, 3-4 m Welle und noch mehr kaltem Regen. Nur gut, dass wir jetzt nicht auf der Doggerbank sind und diesen Wind genau auf die Nase bekommen!!
Somit segeln wir die letzten dreissig Stunden bis nach Inverness auch weiterhin auf dem Backbordbug, haben die Arbeitsfock gesetzt und kommen auf einen Schnitt von 8 kn, bei komfortablem Segeln. Nachts kommen dann zur Begrüssung die ersten Delfine um das Boot.  Eines Nachts stinkt es neben uns so sehr nach fauligem Fisch, nachdem wir so ein merkwürdiges Blasen vernommen haben....sehen können wir nichts, es ist stockdunkel.
Der Murray Firth nach Inverness nimmt dann nächsten Tag mit seinen 60 nm Länge fast kein Ende. Entlang der schottischen Küste im Hintergrund die High Lands, gleiten wir bei immer ruhiger werdendem Wetter und Wellen mit dem auflaufendem Wasser unserem Ziel entgegen - Inverness.
Die Marina Inverness ist vom feinsten mit einer neuen Steganlage und neuen sanitären Räumen, es ist nur einen Kilometer in die Stadt entfernt und alle Menschen hier sind supernett.
Nächsten Morgen ist es grau in grau, feucht und windstill. Hatten wir ein Glück mit dem Wind. Gut, es hätte etwas weniger regnen können und vielleicht wären drei bis vier Grad wärmer auch nicht schlecht gewesen, aber alles im allem war es ein super Törn, mit einem super stabilem und schnellem Boot. Respekt und Demut verlangt einem hier oben die Nordsee oftmals ab, das Segeln in seiner reinsten Form mit viel Wind und einer guten Welle zum Surfen ist sehr oft gegeben und das vor atemberaubender Kulisse, Delfinen und Papageientauchern. Jetzt geniessen wir erstmal Inverness und erholen uns ein wenig. Wir sind insgesamt 560 nm gesegelt und trotz der lauen Winde am ersten Tag und den letzten 30 nm vorm Ziel kamen wir noch auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 7,6 kn. Nicht schlecht. Die Rücktour startet dann bereits gut 1,5 Tage nach unserer Ankunft - denn es zeichnet sich eine stabile SE Lage am Wetterhorizont ab - und wir müssen nach SE segeln, also  müssen wir die letzten guten Winde noch mitnehmen!!
Noch schnell zwei Äpfel vom Nachbarschiff abstauben und los gehts. Wir nehmen Abschied von unserem Moses Sebastian, der von hier aus zu seinem ersten Einsatz als Co Skipper (mit 17 Jahren!!) für eine Segelschule in die irische See startet. Wir freuen uns für ihn, er ist nun gut vorbereitet, die letzten drei Tage haben den letzten Schliff gegeben.

Wir wünschen Dir immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel auf all Deinen Touren!!

Wir gleiten mit ablaufendem Wasser bei Sonnenschein und einer leichten Brise wieder hinaus auf die Nordsee, Delfine verabschieden uns aus dem Murray Firth, später segeln wir bei einem kitschigen Sonneneuntergang in die Nacht.
Der Wetterbericht verspricht SW Wind mit 15 bis 20 kn Stärke für 2 Tage. Am Anfang etwas mehr Wind.
Daraus wurde SSW 5-6 (7) und viel Regen, kalter Regen. Wir schafften aber unser erhofftes Etmal von 175 nm.

Dann kam das schöne Wetter, die Sonne kam, der Wind verschwand. Das Etmal ging runter auf 145 nm, dann kam, was kommen musste: Kreuz und flaue Winde!!! Nach vier Tagen sind wir dann aber doch noch auf Helgoland angekommen. Unvergessliche Momente mit Delfinen, kitschigen Sonnen- auf und -untergängen, versüssten uns aber das Leben auf See. Balsam für die Seele, so seicht durch die glatte Nordsee zu segeln. Ein unbeschreibliches Lebensgefühl.

Dann kam Helgoland in Sicht und die erste etwas wildere Nordseeüberquerung mit Foxy Lady nähert sich ihrem Ende. Es gibt nur ein Fazit zum Boot: das Boot ist derart steif, dass sich nichts windet, auch wenn das Boot aus den Wellen ins nächste Tal kracht, oder wieder einmal eine Welle von unten gegen das breite Heck knallt, so dass dieser Stoss direkt ins Steissbein geht. Diese Steifigkeit in Verbindung mit der Agilität vergleichbar mit der einer modernen Gleitjolle und dem damit einhergehenden Geschwindigkeitspotentials lässt dieses Boot zu einem Traumboot werden, von Meile zu Meile mehr.b2ap3_thumbnail_P7290237.JPGb2ap3_thumbnail_P7290243.JPGb2ap3_thumbnail_P7300254.JPGb2ap3_thumbnail_P7300264.JPGb2ap3_thumbnail_P7310273.JPGb2ap3_thumbnail_P8010285.JPGb2ap3_thumbnail_P8020338.JPGb2ap3_thumbnail_P8020311.JPGb2ap3_thumbnail_P8030359.JPGb2ap3_thumbnail_P8040364.JPGb2ap3_thumbnail_P7260192.JPGb2ap3_thumbnail_P7290216.JPGb2ap3_thumbnail_P7290229.JPGb2ap3_thumbnail_P8050366.JPGb2ap3_thumbnail_P7290238.JPG

Impressionen Invernesstour 26.Juli 2015 - 06.August 2015, 1.196 nm

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