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Veröffentlicht von am in Aktuelles
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Typ 1 und nun?

Diabetis und Segeln. Ich wurde jetzt mehrfach angesprochen, doch auch über meine Erfahrungen auf dieser Tour mit meiner Diabetis mitzuteilen. es wäre doch etwas Besonderes....

Es geht hauptsächlich im Folgenden um meinen persönlichen Umgang mit Diabetis in Bezug auf unsere Reise, d.h. welche Überlegungen und Vorbereitungen getroffen wurden, um dieses Projekt zu verwirklichen. Medizinisch habe ich kein Wissen und auch nur geringe Erfahrungen mit Diabetis. Aber ich sammel Erfahrungen.

 

Seit September 2014  habe ich Diabetis Typ 1, muß 4 x täglich Insullin spritzen und ständig meine Ernährung und meinen Lebensrhytmus der Diabetis anpassen. Ursprünglich wollte ich um die Welt segeln, hatte bereits das richtige Boot dafür und steckte schon in den ersten Vorbereitungen, als die Diagnose kam. Eine Weltumsegelung bedeutet aber, wochen- oder sogar monatelang durch medizinisch unterversorgte Gebiete wie z.B. in der Südsee rumzutingeln, kein Arzt, keine Apotheke.

Zugegeben, das habe ich mir dann nicht mehr zugetraut, zumal ich ja noch keine Erfahrung habe. Aber der Atlantik ist doch möglich, so meine Überlegung. In Europa habe ich eine gute medizinische Versorgung, und in der Karibik gibt es jede Menge Kreuzfahrtschiffe mit einer meist guten Krankenabteilung. Auf den französischen, holländischen oder britischen Inseln der Karibik gibt es darüber hinaus auch eine gute medizinische Versorgung. Also stand der Plan fest: vorerst keine Weltumsegelung, dafür wird der Atlantik auf der nördlichen Hälfte gerundet, ein knappes Jahr ist dafür Zeit.

Im September die Diagnose, im Oktober bereits ein neues Boot gekauft. es handelt sich um ein sehr sportliches Boot, das eine gute Kondition und viel Segelerfahrung erfordert. In 2015 wurde dann das Boot auf Herz und Nieren geprüft. Zuerst sind wir quer über die Nordsee nach Inverness, Schottland, bei rauhen Bedingungen gesegelt, anschließend sind Kerstin und ich nach Norwegen und durch das Skagerrak gesegelt, auch bei tw. rauhen Bedingungen. Boot und Crew haben sich bewährt und somit wurde das Projekt Atlantik in Angriff genommen. Einmal Karibik und zurück. 20.000 km liegen vor uns, durchschnittlich jeden Tag 7 Stunden segeln, 330 Tage lang. Der längste Abschnitt ist geplant mit bis zu 20 Tagen ununterbrochen auf See, durch das Bermudadreieck in die nörlichen Gebiete des Atlantik bis zu den Azoren, dann durch den englischen Kanal wieder nach Hause, so der Plan. Stürmische Situationen wird es auf jeden Fall geben, es ist nur die Frage wie lange und wie intensiv. Auf See ist nicht der stürmische Wind die Herausforderung, es sind die Wellen, die sich aufbauen können und gemeinsam mit dem Wind bezwungen werden müssen. Der Wind ist bis zu bestimmten Stärken in den Griff zu bekommen, die Beherrschung der Wellen hängt jedoch ganz stark vom Bootstyp ab. Unsere Foxy Lady ist nicht nur unsinkbar, sondern sie ist aufgrund ihrer Konzeption hervorragend geeignet zum Heruntersurfen von hohen Wellen, d.h. sie ist in der Lage, fast alle Wetterlagen zu beherrschen.

Der Schwachpunkt ist immer der Mensch, also muß gewährleistet sein, dass ich jederzeit in der Lage bin, das Boot zu bedienen. Das geht nur mit Disziplin und Kontrolle.

Zur Überwachung nutze ich Sensoren von Free Style Libre, das funktioniert bisher hervorragend. Ich habe mich für ein ganzes Jahr damit eingedeckt. Auch Insullin, Spritzen etc. habe ich für die ganze Zeit dabei, so dass eine Nachversorgung eigentlich nicht nötig sein wird. Zur Lagerung des Insullins haben wir extra eine zusätzliche Kühlbox eingebaut, um so immer eine Ausweichmöglichkeit zu haben, falls ein Kühlschrank den Geist aufgibt. Meine Partnerin Kerstin passt auch immer mit auf, dass ich regelmäßig kontrolliere, das ist total wichtig, denn im Eifer des Gefechtes pasiert so manches Unvorhergesehenes. Daher haben wir uns grundsätzlich darauf geeinigt, dass bei rauhem Wetter und notwendigen Segelmanövern vorher ein Müsliriegel gegessen wird. Überhaupt haben wir während Schlechtwetterphasen gute Erfahrung damit gemacht, meinen Blutzuckerspiegel grundsätzlich höher zu halten als sonst, somit haben wir keinen Stress. Dieses klappt sehr gut. Eigentlich genau so, wie ich es sonst beim Sport auch gemacht habe, nur jetzt über einen etwas längeren Zeitraum.

 

Jetzt sind wir seit über drei Monaten unterwegs. Alles hat bisher so gut geklappt, dass wir sehr entspannt mit der Diabetis beim Segeln umgehen können. Bei normalem Wetter bleibt alles wie sonst auch, bei schwererem Wetter wird der Blutzuckerspiegel grundsätzlich höher gehalten. Die Umstellung auf immer weniger Vollkornbrot in der Ernährung mangels entsprechenden Versorgungsmöglichkeiten kann zwar durch noch mehr Salate und Gemüse aufgefangen werden, doch ist dieses ständige Weißbrot echt nervig, aber leider unumgänglich.

Eines habe ich unterschätzt: die Sonne. Habe ich zu Hause immer meinen Pen mit Insullin bei mir, so habe ich ihn jetzt fast die ganze Zeit im Kühlschrank oder unterwegs n der Kühltasche. Ich wunderte mich über meine immer höher werdenden Werte und dass das Insullin immer schlechter wirkte. Ich bekam schon Bedenken, bis ich die Ampullen ausgetauscht habe: das Insullin war zu warm geworden und damit unbrauchbar. Die Sonne erhitzt ganz schnell einen Rucksack oder auch nur die Hosentasche, in der der Pen steckt. Das hatte ich unterschätzt. Sonst ist bisher alles super gelaufen. Ich werde weiterhin berichten.

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