Blog Foxy Lady

Reisen mit einer Pogo
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Roscoff / Bretagne

Festung Guernsey

Kerstins Fans weltweit

Ich schreibe gerade den Bericht über Guernsey in den Block, da kommt Wind auf!! Endlich, entgegen des Wetterberichtes. Mit etwas Umsicht werden wir doch nachts in Roscoff einlaufen können, es gibt noch eine andere Hafeneinfahrt ohne Steine im Weg....

Kerstin geweckt, kurz getankt und raus geht es. Wir segeln die Südwestküste Guernsey's entlang und setzen sogar bald ein Reff, so viel Wind ist dann doch, auch ohne Wetterbericht! 6 Stunden herrliches Segeln hoch am Wind, wunderbar. Weit und breit kein anderes Boot, nur Segeln.

Nach sechs Stunden kippt der Strom und wir stehen ab diesem Moment quasi gute 5 Stunden auf der Stelle, immer querab von einer großen sehr steinigen Untiefe, eher ein Eiland. Spitzengeschwindigkeit bei 6 kn durchs Wasser: 0,7 Knoten über Grund. Wir wären fast rückwärts gesegelt. Dann nachts durch diese bizarre Felslandschaft, der Strom setzt langsam in unsere Richtung ein und wir schieben mit acht Knoten Richtung Roscoff. Nachts um 4:00 Uhr kommen wir an, mittlerweile herrscht Flaute über dem spärlich beleuchtetem Yachhafen. Absolute Ruhe. Wir gleiten leise in den Hafen und wollen längsseits gehen und brauchen drei Anläufe, um anzulegen. Die Stille trügt. Es herrschen gute 1,5kn Strom im Hafen, die einem das Leben schwer machen können. Andere Reviere, andere Besonderheiten.

Hier schwankt der Tidenhub je nach Koeffizient zwischen 2,5 m und 9,5 m!! Wir erwischen natürlich 9 m Tidenhub mit entsprechendem Strom. Auch die Verschiebung der Tide läuft hier nicht lineal, sondern mal ist es nur eine halbe Stunde, mal sind es eineinhalb Stunden - daher die Berechnung über Koeffizienten in diesem Tidenbereich. Tricky, wenn man es nicht beachtet....

 

Gut ausgeruht starten wir den nächsten Tag, erkunden den Hafen und genießen nachmittags ein wenig Hafenkino. Der Strom in der Mitte der Tide ist so stark, dass die Boote nur noch um die Ecken driften, immer gut am Vorhalten. Dann kommt eine Colin Archer mit dem Strom nicht zurecht und innerhalb von Sekunden kommt Hektik auf. Erst voll in das Heck einer vertäuten Yacht, dann hier und da mal gegengefahrenund dann kommt die Colin Archer in unsere Richtung getrieben. Wir können sie zwar noch weitestgehend abhalten mit drei Leuten, aber es hinterbleibt ein Gelcoatschaden an unserem Heck, der unbedingt repariert werden muß, bevor es weitergehen kann. Gut dass wir an Bord gewesen sind, wer weiß, was sonst passiert wäre....

Jetzt, nach 2 weiteren Tagen ist der Schaden repariert, und wir schauen gespannt auf die Wetterberichte, die um uns um die Ohren fliegen: 1 Tag super, dann 28 kn südwest....und immer so weiter. Es sieht aber so aus, als wenn es sich bald alles etwas beruhigt in der Wetterlage und es bald losgehen kann.

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Zwiebelstadt Roscoff

Roscoff Fischerhafen

 

Freitag, 09.09.2016

 

Hafenblues.....wir üben uns in Geduld und nehmen uns einen Mietwagen. Wir haben heute einen Termin, die Geburtsstätte von unserer Foxy Lady zu besuchen und uns ihre Nachfolgerin, die neue Pogo 36 anzuschauen. Baunummer 1 soll nächste Woche ins Wasser, wir sind also fast bei der Premiere dabei. Auf diese Art und Weise sehen wir auch etwas vom Landesinneren, das heißt, wir sehen, dass wir fast nur durch Wälder fahren. Spektakuläre Küstenstrassen erwischen wir leider nicht auf unserem Weg nach Combrit, 120 km. Vorher wird aber noch ordentlich eingekauft in dem Supermarkt, in dem wir auch das Auto mieten, praktisch. Und auch hier fällt auf: alle Bretonen, die wir treffen sind auffallend gut drauf, hilfsbereit und auch dem Englischen offen, es ist überall ein sehr herzlicher Umgang miteinander, hier fühlen wir uns echt wohl.

 

Wir fahren früh genug los zu Pogo und so können wir in dem kleinen Ort Combrit im hiesigen Restaurant einkehren und Mittag essen. Wir werden durch einen langen dunklen Flur aus der Gaststätte durch das Haus geführt, eine Tür geht auf und wir stehen in einem 100 Plätze umfassenden riesigen Speisesaal, fast alle Tische belegt. Kein Wort Englisch wird hier gesprochen, aber wir bekommen nach kurzem Hin und her einfach das Tagesmenü mit drei Gängen. Hier scheinen alle zu essen, die Mittagspause haben. Ein sehr geselliges Miteinander herrscht hier und niemand schaut uns komisch oder fragend an. Wir sind einfach da. Herzlich.

Pogo36 Studie aus dem Prospekt

Dann ist es endlich soweit und wir fahren zur Werft.  Leider dürfen wir keine Fotos vom Werftbesuch hier veröffentlichen, insbesondere die Kielschmiede ist ein gut behütetes Geheimnis bei Pogo, zu Recht. Die erste halbe Stunde habe ich Gelegenheit, meine Fragen über mein Boot loszuwerden und ich bekomme viele gute Tipps und Anregungen für Optimierungen, die erst in spätere Baunummern einflossen. Die Leute hier sind auch total nett und wir werden sehr offen empfangen.

Die neue 36 er liegt voll im Trend. Sehr eckig kommt sie rüber, insbesondere die Anordnung der Fensterpartien für die fast Rundumsicht ist recht auffällig. Dann dieser Bug - Auftrieb ohne Ende, richtig rund und voluminös. Den finde ich echt schön, vor allem schön sicher gegen Unterschneiden.

Das Innenleben erschrickt ein wenig mit einem bisherigen NoGo bei Pogo: eine Tür in einer Pogo!! Eine Nasszelle vor dem Mast! Gut, nur als Option, sonst ist dort nur Dusche, aber die Tür bleibt. Gut ist, das die drei Kabinen nur optional sind und die bewährte 2 Kabinen Version mit WC achtern steuerbords, wo Technik und Installation offen sind und Platz für Ausrüstung ist.

Es grassiert ein Witz unter den Werftmitarbeitern: die neue 36er wurde um diese Tür herum konstruiert.....

Die Rettungsinsel hat ein eigenes Fach bekommen, ähnlich wie eine Dinghigarage gebaut, welches sehr praktisch ist. Mein schönes Podest  für die Gr0ßschotwinsch, an dem man sich herrlich abstützen kann bei Schräglage, ist verschwunden, ein Cockpittisch ala Bavaria steht dafür senkrecht in der Plicht. Hoffentlich kein Standard...., aber zeitgerecht, das will der Kunde. Habe ich damals bei X-Yachts auch erlebt. Jetzt gibt es X Yachten mit festen Scheiben und Rollgroß. Aber der Umsatz stimmt und X hat sich zumindest die Performanceklasse erhalten. Pogos Herz wird auch weiterhin in der Miniszene und der Class 40 schlagen, davon bin ich überzeugt.

Ansonsten stimmen die Ausstattung, Anordnung und die Baumaße fast identisch mit Foxy Lady überein, verständlich. Es ist bestimmt ein tolles Erlebnis, mit diesem Boot einmal segeln zu dürfen. Entsprechend verabreden wir uns locker für nächstes Jahr, wenn wir hier wieder vorbeikommen sollten, können wir bestimmt die 36 er Probesegeln, wird uns zugesagt. Lieferzeit der neuen Pogo, wenn heute bestellt wird:2018/ 2019!! So viele Vorbestellungen liegen bereits vor. Die Zahlen bestätigen.

 

Der Rückweg führt uns dann durch den Feierabendverkehr wieder zu unserem Boot. Wetterberichte prüfen. So schön es hier auch ist, es wäre noch schöner, endlich auf dem Weg nach Spanien zu sein!! Aber nächste Woche sind über 50 kn Wind und über 5m Welle in der Biskaja angeagt...drücken wir die Daumen, dass wir auf der Rückseite dieses Tiefs lossegeln können.

Wetterbericht 11.09.

 

 

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Biskaja
Guernsey

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