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Veröffentlicht von am in Reisen
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Biskaja

Heute soll es losgehen, am Donnerstag, den 15.09. um 5.45 Uhr -  stockdunkel und absolute Stille.

 

Wir gleiten fast lautlos und gut vorbereitet aus dem Hafen. Heute soll es über die Biskaja gehen, jedoch müssen wir erstmal das letzte Ende vom Ärmelkanal noch schaffen, 35 nm plus dann noch geplante 18 nm  bis zum Leuchtturm bei Ile d'Oussant, wo unsere Startlinie sein soll für die 340 nm durch die Biskaja bis nach La Coruna, Spanien.

Bis gesterm wütete noch ein Sturm mit bis zu 57 kn Wind aus SW und 6 m hohen Wellen in diesem Gebiet. Dieses Sturmtief ärgert uns schon ein paar Tage, es will sich einfach nicht auflösen. Jetzt soll es soweit sein. Auf der Rückseite des Strumtiefs kommt noch ein Nachzügler mit bis zu 32 kn Wind und alter Welle, beides aus NW, und das ist unsere Chance, bevor wir in der Bretagne Wurzeln schlagen! Das Boot ist für solche Wetterbedingungen und Kurse schließlich gebaut.

Aber bis dahin heißt es motoren, der Wind sollte eigentlich schon aus N kommen, aber irgendwie haben wir noch SW 2, ist schon komisch.

10.00  Uhr, Zeit den Wetterbericht zu aktualisieren: die Satelitenverbindung braucht über fünf Minuten, um den Wetterbericht herunter zu laden, komisch.

Dann kommt's: 107 kn Wind! Der Sturm kehrt zurück mit doppelter Stärke, direkt auf uns zu! Das passt ja, ist sowieso alles komisch mit dem Wetter heute Morgen.

 104 kn Wind!!

Wir sind gerade 4 nm vor dem letzten Hafen vor Brest, also alles zusammen packen und rein in den Hafen, erst einmal alles checken. Wir tuckern einen Flußlauf hinauf und kommen in dem Hafen von L'ABER WRAC'H. Sehr idyllisch. 

So en Wetterbericht schlägt auf den Magen. Schnell stellt sich jedoch heraus, dass der Wetterbericht fehlerhaft ist und bereits zurück gezogen wurde, was wir jedoch nicht mitbekommen haben. Dumm gelaufen, oder? Die Tide läuft sowieso gegen uns wenn wir ein wenig warten, dann kommen wir gut um Oussant, oder sogar durch den Kanal. Also gehen wir essen, schlafen noch eine halbe Stunde und starten erneut.

Allerdings ist immer noch kein Wind, so dass wir uns mühsam an der bretonischen Küste vorarbeiten müssen. Dann kommt Ablenkung: eine Fledermaus versucht immer wieder vergeblich, im Gr0ßsegel zu landen, wo sie jedoch keinen Halt findet, bis sie sich jedoch für einen kurzen Augenblick in der Segelverstärkung rund um das Auge des ersten Reffs. Ich schau auf die Leeseite des Segels und Aug in Aug sitzen wir uns kurz gegenüber, beide überrascht. Dann stürzte sie sich scheinbar auf mich, bekommt aber die Kurve und verschwindet knapp über meinem Kopf hinweg. Natürlich keine Kamera zur Hand.

Dann direkt im Anschluß: aufgeregte Vögel über dem Meer! Was ist da los? Eine Schule Delfine beim Jagen!! 10 - 20 Tiere jagen wie wild durch das Wasser, springen hoch und überschlagen sich. Wir werden kaum beachtet, zu groß der Futtertrieb.  Endlich unsere ersten Delfine auf der Reise!

Ballett

 

Die ertsen Ddlfine!!

 

 

Dann wieder motoren. Wir haben es ja schon befürchtet: um zum Wind zu kommen, müssen wir motoren, aber wann komt endlich der Wind?

Das Wetter bleibt ruhig, da erlauben wir es uns, nicht außen um Oussant zu fahren, sondern durch die enge Passage zwischen den beiden Inseln Ile D'ousessant und Ile de Bannec, "Passage du fromveur currents" steht in der Seekarte.....

Ouessant

Über 8 kn Strom verursachen zwischen den beiden Inseln ein Wasserszenario, dass seines gleichen sucht: Strudel, so groß wie Handballfelder (VFL!!), die einfach das Boot mal links mal rechts herum wirbeln möchten, die Massen Wasser um uns herum sind voller Aufruhr! Gigantisch, hier möchten wir nicht bei schlechtem Wetter segeln. Aber diese Passage ist unser Tor zur Biskaja, ab hier beginnt unsere eigentliche Querung. Pünktlich hierzu kommt ein wenig Wind, so dass wir endlich Ruhe haben vor dem Motor, der ein treuer Diener ist.

Die Nacht hindurch haben wir es noch mit der alten Welle des Sturmtiefs von gestern zu tun, können aber entspannt segeln. Die ersten Böen kommen mit der Morgendämmerung. Dunkle Wolken ziehen auf, es wird nicht richtig hell. Dann kommen öfter Böen, 25 kn Wind, die Welle baut sich langsam auf. Kaotisches Wellensystem, aber noch steuerbar, so daß es nicht zu naß wird an Deck.Der Grundwind pendelt sich nun zwischen 25 und 27 kn ein, die Böen kommen mit bis zu 32 kn in einer schönen Regelmäßigkeit. Einzig, den Wassergenerator bei 10 kn Geschwindigkeit ins Wasser zu bringen, erweist sich als kräftezehrend, dafür bekommen wir aber ein kleines Kraftwerk präsentiert. Der Autopilot arbeitet in der höchsten Stufe im True-Wind-Modus. Wir stellen das Boot auf eine Grundgeschwindigkeit zwischen 9 und 10 kn ein, im Surf auf den Wellen dann bis zu 14 kn Topspeed. Alles gut kontrollierbar und moderat, obwohl wir gut durchgeschüttelt werden, von der einen oder anderen Welle.

Biskaja

Immer wieder besuchen uns kleine Delfinschulen, besonders schön anzuschauen, wenn sie  im Licht des Vollmondes in dem aufgewühlten Meer ihre Kunststücke vollziehen, wir sind ganz fasziniert. Diese Szenerie glaubt uns sowieso keiner zu Hause, der Fotoapparat will es auch nicht dokumentieren, so bleibt es ein ganz persönlicher Augenblick. Diese Naturgewalten erleben zu dürfen und mit einem vergleichsweise kleinem Boot diese Wellen und den Wind zu beherrschen ist so fantastisch, einfach ein tolles Gefühl.

Foxy Lady zeigt sich von ihrer besten Seite: sie beherrscht die Wellen, tanzt auf Ihnen und rutscht über sie hinweg. Welch ein Boot! Wir haben fast unsere gesamte Ausrüstung nach achtern verstaut, dass macht sich nun bezahlt. Stolz hebt Foxy Lady ihren Bug und fliegt fast über die Wellen. Ab und zu kommt eine Welle von der Seite und hinterläßt eine immer dicker werdende Salzkruste auf Mannschaft und Material. Apropos Mannschaft: Kerstin macht sich echt taff, trotz Regen und üblem Seegang steht sie ihre Frau (und richtig warm ist es auch nicht, Wassertemperatur 16 Grad) und blickt weiterhin unerschrocken in die nächste Wolkenfront, was da wohl drin steckt?

Im Laufe des Samstages legt sich das ungemütliche Wetter, die See wird ruhiger und die Lebensgeister erholen sich so langsam wieder. Hunger und Durst stellen sich  ein, raus aus dem Ölzeug, erstmal lüften, alles  sortieren und durchschnaufen. Schön war der Ritt über die Biskaja den letzten Tag und die letzte Nacht! Wild und schön. Zeit, unser Care-Paket von Anke und Wolfram zu öffnen: laute nützliche Dinge für Technik und Blutzuckerhaushalt finden wir. Ein dickes fettes Dankeschön von uns!!

Biskaja geschafft!!

Care Paket von Wolfram und Anke

 

spanische Gastlandflagge

Jetzt genießen wir die immer größer werdende galizische Küste, d.h. die Silhouetten der Gebirgsketten, die die Küste säumen. Noch 60 nm. Motoren.

erster Sonnenuntergang in Spanien

Endlich nach 30 nm kommt ein wenig Wind, Code Zero raus und ein entspannter Abschluß unseres Törns im Vollmond an der Küste entlang. Ohne weitere Worte.

 

Code Zero

Allerdings die letzten 15 nm müssen wir dann wieder motoren und um 2.00 Uhr kommen wir endlich in La Coruna an und machen fest. Ein Gute Nacht Ankomm Bier/Wein und ab in die Koje. Eine große Reise liegt hinter uns und wir träumen von Wärme und Sonne.

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