Blog Foxy Lady

Reisen mit einer Pogo

Cherbourg, wir kommen

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Freitag ist es dann soweit, der Wetterbericht verspricht zumindest einigermaßen Wind um die 10 - 12 kn, dafür aber am Wind, so daß wir wohl genügend Druck aufbauen können, um die 110 nm bis nach Cherbourg zu kommen. Und heute hat der Wetterbericht richtig gelegen. Wir sind zwar nicht schnell, können aber nach drei Stunden motoren endlich den Jockel ausmachen und segeln. Richtig segeln. Acht Knoten durchs Wasser, aber bald nur noch sechs Knoten über Grund. Egal, wir kommen vorwärts und können heute tatsächlich unbeschwert segeln, einen wunderschönen Sonnenuntergang auf dem Meer beobachten und um Mitternacht erreichen wir dann auch die Ansteuerung Cherbourg. Dann geht auch der Wind ins Bett und wir motoren die letzten fünf Meilen bis in den Hafen. 1.500 Liegeplätze hier. Viele Class 40 Boote und Boote, die unserem verdammt ähnlich sehen. Hier sind wir richtig. Franzosen sind schon witzige Segler, ein bißchen verrückt, haben es aber total gut drauf und sind supernett!! In der Hafeneinfahrt kommt extra ein Angelboot auf uns zu und  warnt uns vor den Anglern, obern auf der Pier, die man nicht sehen kann, doch auf einmal stehen da hunderte Angler.....mit Schnüren und Haken, nur darauf wartend, sich in der Schraube zu verheddern....

Aber wir haben es geschafft - so ganz ohne Panne oder Überfall. Jetzt liegt Guernsey nur noch um die Ecke und damit für uns das Tor zum Atlantik - unser Zuhause für die nächsten 11 Monate.

Sonntagmorgen. Regen. Es zieht heute eine Front rüber mit viel Wind und Wasser. Hafentag, aber hier gibt es soviel zu schauen und der erste Eindruck von der Stadt ist sehr schön. Gestern Abend hat es uns erwischt, wir haben wohl beide irgendwas falsches gegessen......ab ins Hafenbecken.

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Hindernisse im Ärmelkanal

Wir kommen nicht richtig weiter. Entweder ist gar kein Wind oder zuviel Wind aus der falschen Richtung. Heute, am 23.08. fahren wir trotzdem los. Zumindest kommt der Wind aus der richtigen Richtung, was heißt Wind, einigen wir uns lieber auf ein laues Lüftchen.....Rekordmarke 0,9 kn. Soll ja mehr werden, soll.

Also, bevor die Tide kippt und wir nur noch auf der Stelle stehen, ab in den nächsten Hafen: Boulogne sur Mer. Nichts erwähnenswertes hier, eben ein Stop.

Nächsten Morgen um 6.00 Uhr geht es weiter. Eben ablegen, auf See frühstücken. Doch nebenan geht ein Schleusentor auf, ein sehr starker Strom entsteht, der unseren Bug beim Rausfahren aus der Box sofort wegdrückt und unsere Ruder mangels Anströmung nicht dagegen halten können. Dadurch müssen wir rückwärts aus der Boxengasse, doch der Wechsel von vorwärts auf rückwärts dauert Ewigkeiten, bis der Propeller die beiden Ruderblätter anströmt, damit diese arbeiten können. Fast hätten wir es ja auch geschafft, aber leider sind wir mit unserem Anker kurz in Heikos Heckkorb gefangen, wobei sich hierbei eine Strebe leicht verbiegt  und der daran hängende Außenborder eine Macke im Schaft davonträgt. Heiko ist gerade aur Rücktour nach Hause nach dreineinhalbjährigem Segeltörn - sorry Heiko!! Mein erster Versicherungsschaden nach 25 Jahren.

Nachdem wir die Daten ausgetauscht haben, geht es endlich raus aufs Meer. Endlich nach Tagen ist wieder guter Segelwind angesagt, zwar hoch am Wind, aber wir sind nicht verwöhnt. Wir genießen dieses unbeschwerte Segeln, bis am Horizont dieser riesengr0ße Zollkreuzer auftaucht und direkt auf uns zugeschossen kommt. Über Kanal 16 werden wir aufgefordert, den Kurs zu ändern und kurz darauf werden wir von drei höflichen und freundlichen französischen Zöllnern geentert. Sie sind sehr aufgeschlossen und wollen alles wissen. Wohin, woher, wie lange, wie finanziert, wieviel Segelerfahrung, segeln wir Regatten, wie lange habe ich das Boot, wieviele sm damit bereits gesegelt, welchen Beruf, usw., einfach alles.

Zum Abschluß wird dann das Boot inspiziert, Salon, Kabinen, Maschinenraum und Salontisch mit Kielhydraulik darin. Eigentlich ist die dreiviertel Stunde mit diesen höflichen und freundlichen Zöllnern sehr nett, ein Besuch, über den wir uns hätten freuen können, aber dieses überfallartige läßt einen doch den Schreck in die Glieder fahren und somit kommt bei uns die Freude erst dann richtig auf, als wir das Heck vom Zollkreuzer sehen und dieser immer kleiner wird am Horizont. Na ja. Hat uns fünf nm in die falsche Richtung gebracht und eine Stunde weniger Segelzeit.

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Start Karibiktour am 14.08.2016

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Sonntag den 14.08.2016 um 9:00 Uhr war es endlich soweit: wir sind gestartet. Ab 8:00 Uhr sind unsere Familien und gute Freunde gekommen, um uns zu verabschieden. Ein letztes gemeinsames Frühstück an Bord, einen Kaffee noch. Der Kloß im Hals wird bei uns immer größer und wir konnten nur noch schnell ablegen, dadurch jedoch sehr pünktlich!! Zu unserer großen Überraschung kommt um Punkt 9.00 Uhr Black Maggy mit Anke und Wolfram direkt vor den Steg gefahren, um uns die ersten paar Kabellängen auf unserem Trip zu geleiten und uns noch ein letztes Carepaket mit auf den Weg zu geben, welches wir in der Biskaja öffnen wollen!

Welch eine Freude dies alles!

Wir möchten uns auf diesem Weg noch einmal bei allen für diesen wundervollen Abschied bedanken, es wird immer ein großer Moment in unserem Herzen bleiben.

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Vorbereitung Karibik 2016

neue Joysticks....
die neuen Ruderblätter
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Testphase
gepackt....

In dem Bericht über die Reise Norgwegen 2015 haben wir bereits erwähnt, dass wir vorhaben, im Sommer 2016 starten, um für ein knappes Jahr in die Karibik und zurück zu segeln. Selbst wenn ein Boot relativ neu ist, so bleibt doch jede Menge Arbeit und Organisation. Zuerst muss aber ein Konzept her. Lebensqualität vs. Segeleigenschaften.

Wir dürfen das Boot nicht überladen, damit wir unseren Segelspass nicht verlieren, gleichzeitig möchten wir einfach nur eine schöne Zeit haben und nicht auf alles verzichten müssen. Nach langen Recherchen und Berechnungen hat sich jetzt folgendes Ausrüstungskonzept ergeben:

Wasserversorgung

In der Karibik, auf den Kap Verden und wohl bereits in Portugal wird die Wasserqualitäüt in den Häfen immer schlechter werden, Trinkwasser muß gekauft und bei (hoffentlich) Hitze zum Boot geschleppt werden. Somit haben wir uns beschlossen, unser Wasser selber aufzubereiten.

Wir werden einen Wassermacher einbauen, der wiegt ca. 35 kg, das bekommen wir dicke eingespart, in dem wir einfach min 100 Ltr. Wasser weniger ständig an Bord haben müssen während der Überfahrten. Notvorrat für eine 15 tägige Atlantiküberquerung für 2 Leute ergibt 60 Ltr, zusätzlich 120 Liter Verbrauchswasser im Tank  Jetzt bunkern wir nur noch den Notvorrat in Kanistern und füllen den Tank nur mit 20 - 30 Litern, das Wasser für den Verbrauch (inkl. Duschen unterwegs!!) erzeugen wir unterwegs. Kurz vorm Landfall werden wir dann alle Tanks sowie vier 20 Ltr. Solarduschen füllen, so dass wir genügend Wasser für den Ankeraufenthalt haben werden.

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Norge 2015

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Auch das gab es diesen Sommer: Ende August lag ein Hoch über der deutschen Bucht! Blauer Himmel, Sonnenschein und östliche Winde bedeutet dies in der Regel.

Wir haben zwei Wochen Zeit, um ein wenig zweihand segeln zu gehen und haben uns bis zum Termin alle Möglichkeiten offen gehalten: der Wetterbericht bestimmt, wohin wir segeln! Schottland, England einschliesslich der Kanalinseln, Holland oder Norwegen. Das waren unsere Optionen, der Wetterbericht entscheidet. Und dann kommt dieses wunderbare Hoch! Ich liebe es, nach Norwegen zu segeln. Unser grober Plan sieht vor: Helgoland, dann Kristiansand und folgend die norwegische Küste Richtung Ost segeln. Den Rückweg möchten wir Skagen runden um dann durch den Limfjord wieder in die Nordsee zu kommen und den Heimweg anzutreten. Die Tour wird etwa zwischen 750 und 900 nm lang sein, je nach Anteil mit Kreuzschlägen. Dies ist für Kerstin, meine Mitseglerin, ein neues Segelgefühl: es geht in erster Linie um die schönen Momente auf dem Wasser, nicht im Hafen. Im Hafen geniesst man abends beim Glas Wein dann die schönen Momente des Tages auf dem Wasser. Die Krönung eines 14 tägigen Segeltrips ist dann mindestens eine Nachtfahrt bei einem langen Schlag auf der Hin- und auf der Rückreise. Das Wetter bestimmt die Route. Möglichst hohen Raumschotsanteil, das ist alles. Dann ist es eine wahre Freude mit Foxy Lady schnelle Reisen anzutreten.

Um keine Zeit zu verlieren, starten wir gleich am Freitagabend. Die Voraussetzungen können nicht besser sein - warme Abendsonne, wolkenloser Himmel, eine leichte Brise aus Ost. Das ist der optimale Urlaubsbeginn, abends in einen romantischen Sonnenuntergang hinein.  Bis Wangerooge können wir noch den Gennaker setzen, um mit 7-8 kn bis Höhe Wangerooge  die Jade hoch zu segeln. Bei dieser Wetterlage ist die Jade fast ohne Wellen, so dass wir geräuschlos dahingleiten.

Dann dreht der Wind auf ENE und wir stecken einen spitzeren Kurs ab. Der Wind pendelt zwischen 8 und 10 kn und so geht es mit dem Code 0  gemächlich weiter Richtung Felsen.

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