Blog Foxy Lady
Wir verbringen zwei Tage mit unseren Freunden in Viana do Castelo, fahren mit einer Kabelbahn hinauf zum Castello um von hier aus einen imposanten Panoramablick zu genießen, (auf welcher Kamera waren noch die Bilder?.....folgt), lernen portugiesische Kulinaritäten kennen und genießen eine herrliche Zeit miteinander. Viana do Castelo gefällt uns so gut, dass wir noch einen Tag hinten dran hängen und erst am Freitag starten wollen, der Wetterbericht verspricht zumindest abschnittsweise guten Wind für die geplante Tour nach Lisboa, oder auch Lissabon.
Freitag, den 30.09. um 9.45 Uhr herrscht zu unserem Start ein strahlender Sonnenschein und mal wieder Flaute. Mal schauen, ob heute der Wetterbericht stimmt.....
Nur eine gute Stunde später: wir fahren in eine Nebelwand hinein, immer noch kein Windhauch, der diesen Nebel wegblasen könnte. Die Sonne kommt auch nicht durch diese dicke Schicht, so dass wir Rdarfahren üben können, nein sogar müssen, denn die Fischerbojen mit ihren kleinen Fähnchen obendrauf stehen teilweise dicht an dicht und jetzt sehen wir sie gar nicht mehr. Unser Radar bekommt die kleinen Fähnchen auch nur dann mit, wenn diese gerade oben auf der Welle sind, im Wellental verschwindet das Signal dann, höchste Aufmerksamkeit ist gefragt. Kerstin starrt in den Nebel, ich auf den Monitor. Aber so umfahren wir alle Fähnchen und haben eine gute Übung mit dem Radar.
Jetzt sind wir vier Tage in La Coruna. Ich habe mir eine Augeninfektion zugezogen und musste mich hier in ärztliche Obhut begeben:
fünf Minuten zu Fuß in das nächste Krankenhaus, dort wurde kein Englisch gesprochen, aber mit einem Zettel in der Hand sind wir ins nächste Taxi, quer durch die Stadt in ein anderes Krankenhaus, dort in die Notfallaufnahme, kurz Personalausweis kopiert, Bogen ausgefüllt, Nummer bekommen und zehn Minuten später waren wir wieder draußen mit einem Rezept in der Hand: Kosten - nichts, freie Heilsfürsorge. Dafür so gut wie keine Bürokratie, es wird einfach geholfen. Das Medikamtent kostet dann knapp 4 Euro, wir nehmen gleich eine Tube als Reserve mit. In 1,5 Stunden waren wir durch mit dem Thema. Vorbildlich vom Ablauf im spanischen Gesundheitswesen her, die Qualität kann ich nicht beurteilen, habe aber Gutes gehört.
Heute soll es losgehen, am Donnerstag, den 15.09. um 5.45 Uhr - stockdunkel und absolute Stille.
Wir gleiten fast lautlos und gut vorbereitet aus dem Hafen. Heute soll es über die Biskaja gehen, jedoch müssen wir erstmal das letzte Ende vom Ärmelkanal noch schaffen, 35 nm plus dann noch geplante 18 nm bis zum Leuchtturm bei Ile d'Oussant, wo unsere Startlinie sein soll für die 340 nm durch die Biskaja bis nach La Coruna, Spanien.
Bis gesterm wütete noch ein Sturm mit bis zu 57 kn Wind aus SW und 6 m hohen Wellen in diesem Gebiet. Dieses Sturmtief ärgert uns schon ein paar Tage, es will sich einfach nicht auflösen. Jetzt soll es soweit sein. Auf der Rückseite des Strumtiefs kommt noch ein Nachzügler mit bis zu 32 kn Wind und alter Welle, beides aus NW, und das ist unsere Chance, bevor wir in der Bretagne Wurzeln schlagen! Das Boot ist für solche Wetterbedingungen und Kurse schließlich gebaut.
Aber bis dahin heißt es motoren, der Wind sollte eigentlich schon aus N kommen, aber irgendwie haben wir noch SW 2, ist schon komisch.